Ich erkläre in diesem Artikel vieles zum Thema Landschaftsfotografie Wissen. In meinem Blog wird es regelmäßig Tipps und Tricks geben.
Ein Themengebiet der Fotografie ist die Landschaftsfotografie. Dieses Feld der Fotografie zieht immer mehr Menschen in seinen Bann. Durch die Verbreitung von Digitalkameras wird dieses Gebiet vielen zugänglich. Leider ist ein denken vielen Menschen, weil sie ständig von Landschaft umgeben sind, wäre es leicht gute Landschaftsaufnahmen zu machen. Aus meiner Erfahrung gehört jedoch weit mehr zu einem guten Landschaftsfoto, als zu manch anderer Disziplin der Fotografie.
Was alles dazu gehört will ich euch im Folgenden anhand von gängigen Fragen erklären.
Viel Spaß!
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- Die Grundausstattung
- Was ist die richtige Kamera? (APS-C vs. Vollformat / Canon vs. Nikon)
- Was ist das richtige Objektiv für Landschaftsfotografie?
- Braucht man ein Stativ?
- Weiteres Zubehör
- Welche Filter gibt es in der Fotografie?
- Was bringt ein Fernauslöser?
- Wie schützt man seine Kamera?
- Welcher ist der beste Kamerarucksack?
- Kameraeinstellungen für die Landschaftsfotografie
- Welche Blende nehme ich für Landschaftsfotos?
- Was ist die hyperfokale Distanz? (Fokussiert manuell!)
- Welchen Einfluss hat die Verschlusszeit?
- Warum ist es sinnvoll meine ISO im Auge zu behalten?
- Was ist ein Histogramm?
- Der nächste Schritt in der Landschaftsfotografie
- Warum muss man gute Landschaftsfotos planen? (Zeit/Ort/Standpunkt)
- Welchen Einfluss hat Licht in der Landschaftsfotografie?
- Welchen Einfluss haben Farben?
- Was ist eine Belichtungsreihe?
- Was ist die ETTR Technik?
- Warum haben gute Landschaftsfotos eine „Komposition“? (Drittel-Regel, Vorder-Hintergrund, Führungslinien, offen/geschlossen, 7er Regel, Balance)
- Was ist ein HDR Bild? (Verweis auf PostProcessing Sektion)
- Die Grundausstattung
Die Grundausstattung:
Was ist die richtige Kamera für Landschaftsfotos?
Diese Frage wird oft gestellt und die Antwort hängt ganz vom Fotografen ab. Die richtige Kamera für die Landschaftsfotografie gibt es nicht. Allerdings sollte die Kamera, die Ihr im Auge habt, einige Voraussetzungen erfüllen. Das wichtigste Kriterium ist aus meiner Sicht, dass der Fotograf in der Lage sein muss, das Objektiv zu wechseln. Damit scheiden Kompaktkameras und Bridgekameras aus. Denn ein gutes Landschaftsfoto kann auch den Einsatz eines Teleobjektivs erfordern, nicht immer muss es ein Weitwinkelobjektiv sein. Dazu später mehr unter dem Punkt „Komposition“. Der nächste wichtige Punkt ist die Sensorgröße. Wer Landschaften fotografiert, möchte viele Details einfangen, daher sollte es mindestens eine Kamera mit APS-C Sensor sein. Ab dieser Geräteklasse hat man normalerweise alle Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung, die man für die Landschaftsfotografie braucht. Ein Vollformat Sensor ist größer als ein APS-C Sensor. Daher wird er weniger Rauschen im Bild erzeugen und mehr Details abbilden. Jedoch gibt es auch Nachteile (Link zu weiterem Post). Alles in allem sollte man darauf achten, dass die Kamera zumindest Spritzwasser geschützt ist. Dies ist bei Canon ab der EOS 70D der Fall. Bei der Nikon D610 ebenfalls. Pentax baut von Haus aus spritzwasserfeste Spiegelreflexkameras.
Was ist das richtige Objektiv für Landschaftsfotografie?
Im Prinzip sollte jeder ambitionierte Landschaftsfotograf zwei Objektive besitzen. Ein Weitwinkelobjektiv (z.B. 16mm KB) und ein Teleobjektiv (z.B. 100mm KB). Wichtig ist dabei, dass das Weitwinkelobjektiv eine relativ große Offenblende hat. Mein Tokina hat z.B. f2.8. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man Sterne fotografieren will. Da man in der Landschaftsfotografie vor allem manuell fokussiert, sollte nicht zu viel Wert auf den Autofokus gelegt werden. Das Teleobjektiv kann mit einer kleineren Offenblende ausgestattet sein. Bildstabilisierungen sind nett, aber für die Landschaftsfotografie irrelevant, da man eh immer mit Stativ fotografieren sollte. Achtet vor allem darauf, dass eure Objektive über eine Entfernungsskala verfügen. Das wird wichtig, wenn es um die hyperfokale Distanz geht. Bevor ich es vergesse: Qualität zahlt sich aus. Ein scharfes Foto, macht nur eine scharfe Linse.
Braucht man ein Stativ?
Kurze Antwort: JA! Ein Stativ ist in der Landschaftsfotografie das A und O. Dabei sollte das Stativ nicht zu leicht sein, denn es soll ja Wind und Wetter trotzen und vor allem eure Kamera sicher festhalten. Es gibt gute leichte Reisestative und ihre großen bulligen Brüder. Für was ihr euch entscheidet sollte von euren Einsatzgebieten abhängen. Da ich vor allem in den Bergen fotografiere, setze ich auf ein kompaktes Reisestativ. Für Fotografen, die viel am Strand fotografieren können große Stative sinnvoller sein. Sie stehen stabiler bei Wind und können höher ausgefahren werden. Achtet darauf, dass euer Stativ einen stabilen Kopf hat. Ein Kugelkopf oder ein Drei-Wege-Neiger sollte es auf jeden Fall sein. Jeder Hersteller gibt die maximale Traglast an – das ist ein guter Ausgangspunkt für eure Wahl.
Weiteres Zubehör
Welche Filter braucht man für die Landschaftsfotografie?
Eines vorweg. Jedes Element vor eurer Linse hat einen Einfluss auf euer fertiges Foto. Achtet bei Filtern auf Qualität. Denn was nutzt ein teures Objektiv, wenn man einen billigen Filter davor schnallt, der die Schärfe wieder zunichtemacht.
Verlaufsfilter gehören zu den wichtigsten Filtern in der Landschaftsfotografie. Sie weisen einen Helligkeitsverlauf je nach Stärke auf. Mit Verlaufsfiltern – auch Grauverlaufsfilter genannt – werden Helligkeitsunterschiede zwischen dem Vordergrund und dem Himmel ausgeglichen. Somit kann der Dynamikumfang im Bild kontrolliert werden. Verlaufsfilter gibt es in verschiedenen Stärken, mir harten und mit weichen Verläufen. Der Effekt kann bedingt auch in der digitalen Nachbearbeitung erzielt werden. Allerdings sollte man bedenken, dass ein Filter auch die Strahlkraft des Lichts abschwächt. Das bedeutet, dass auch Bereiche unterhalb der direkt vom Filter abgedeckten Flächen abgedunkelt werden. Dies wirkt sich positiv auf die Bilddaten aus, die die Kamera in diesen Bereichen aufnehmen kann. Also hat man später besseres Ausgangsmaterial für die Nachbearbeitung. Es hat also einen Grund, warum viele Landschaftsfotografen immer noch physische Filter verwenden.
Mit ND Filtern – auch Neutraldichtefilter genannt – dunkelt man das komplette Bild ab. Es ist praktisch eine Sonnenbrille für eure Kamera. Damit werden auch unter Tags lange Belichtungszeiten möglich. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn ihr Wasser oder Wolken verwischen lassen wollt. Eine Tabelle zur Umrechnung der nötigen Belichtung findet ihr hier.
Der Polfilter ist wohl der wichtigste Filter für die Landschaftsfotografie und ich habe ihn immer dabei. Der Effekt eines Polfilters ist auch in der digitalen Nachbearbeitung nicht nachzuahmen. Der Polfilter „ordnet“ die Lichtstrahlen, die auf eure Linse treffen in eine Richtung. Somit reduziert er Reflektionen. Das kann in zahlreichen Situationen hilfreich sein. Ein Polfilter lässt – je nach Winkel zur Sonne – den Himmel blauer wirken und die Farben intensiver. Blätter wirken grüner und ein Polfilter nimmt auch dem Wasser teilweise seine Reflektionen. Ein Polfilter reduziert aber auch den Lichteinfall, somit verlängert er eure Verschlusszeit um gut eine Blendenstufe. Gute Polfilter beginnen ab ca. 65€. Ich nutze den Polfiter von Hoya.
Wenn ihr teure Objektive benutzt empfiehlt sich immer ein UV Filter. Dieser Filter hat eigentlich keinen Effekt auf das Bild. Er wird hauptsächlich zum Schutz eurer Linsen verwendet. Wer mit seiner Fotoausrüstung auf Reisen geht, sollte gerade für teure Objektive über einen UV Filter nachdenken.
Abschließend will ich noch Farbfilter erwähnen. Diese Filter werden wie Verlaufsfilter verwendet und geben dem Bild einen bestimmten Farbton. In Zeiten von Lightroom und Photoshop kann man diese Filter jedoch meiner Meinung nach vernachlässigen.
Was bringt ein Fernauslöser?
Ein Fernauslöser ist für die Landschaftsfotografie fast so wichtig wie ein Stativ – und zwar um scharfe Fotos zu erhalten und uns Stress in der Nachbearbeitung zu ersparen. Mit einem Fernauslöser, muss man die Kamera nicht mehr berühren, um ein Foto aufzunehmen. In Kombination mit einem Stativ erhält man verwacklungsärmere Fotos und passgenaue Belichtungsreihen. Ein Fernauslöser hat auch für die Sternenfotografie Vorteile, da man die Belichtungsdauer im Bulb-Modus steuern kann. Meine klare Empfehlung ist: „Benutzt einen Fernauslöser“. Die kosten sind bei Kabelfernauslösern wirklich überschaubar.
Wie schütze ich meine Kamera unterwegs?
Wenn man mit seiner Kamera viel unterwegs ist, wird Sie zwangsweise auch mal etwas abbekommen. Was ist der richtige Schutz für eure Kamera? Zunächst sollte man darauf achten, dass die Kamera spritzwassergeschützt ist. Im besten Fall auch das Objektiv. Falls dem nicht so ist – z.B. aus Kostengründen – solltet ihr auf den Schutz eurer Linsen durch einen UV- oder Polfilter achten. Ein entscheidender Tipp für alle, die bei Kälte draußen sind: Nehmt einen Plastikbeutel mit. Bevor ihr wieder ins Warme geht, packt ihr eure Kamera luftdicht ein. Drinnen lasst ihr die Kamera ca 20 Minuten auf Zimmertemperatur kommen. Somit verhindert ihr, dass sich im Inneren Kondenswasser bildet. Ein guter Kamerarucksack ist ebenfalls Gold wert. Aber…
Welcher ist der richtige Kamerarucksack für mich?
Ein guter Kamerarucksack muss nicht teuer sein. Achtet einfach auf folgende Asprekte: Ist der Rucksack ausreichend groß für eure Ausrüstung? Sind die Fächer gut erreichbar? Sind die Reisverschlüsse stabil? Lassen sich die Fächer individuell anordnen? Kann ein Stativ am Rucksack befestigt werden? Gute Marken sind: Lowepro etc….
Kameraeinstellungen für die Landschaftsfotografie
Welche Blende nehme ich für Landschaftsfotos?
Im Idealfall wollt ihr Fotos, die vom Vordergrund bis zum Hintergrund scharf sind. Das entscheidende ist also eine hohe Schärfentiefe zu erzielen. Auf den ersten Blick ist das einfach: Desto kleiner die Blende – desto größer die Schärfentiefe. Leider gibt es ein Phänomen, dass sich Diffraktion (Lichtbeugung) nennt. Je kleiner die Blendenöffnung ist, desto mehr Lichtstrahlen hält sie davon ab auf den Sensor zu treffen. Bei einer großen Blendenöffnung kommen so viele Lichtstrahlen durch, dass sie genügend Freiheit haben sich noch geradlinig auszurichten. Das ist bei kleiner Blendenöffnung nicht so. Im Ergebnis nimmt im Allgemeinen die Schärfe von Objektiven ab f18 stark ab. Diesen Bereich sollte man also im Allgemeinen meiden. Ideal ist eine Blende zwischen f9 und f 16. Am besten schaut ihr bei DXO, wo der schärfste Punkt eures Objektivs bei welcher Brennweite liegt. Das ist die Ideale Blende für eure Landschaftsfotos. Bei meinem Tokina ist es f10 bei 16mm KB.
Wenn ihr einen Sonnenstern haben wollt, solltet ihr eine hohe Blendenzahl wählen, z.B. f22. Denkt aber an die Diffraktion. Es ist deshalb nicht ratsam nur eine Aufnahme mit f22 zu machen. Ich mache immer die eigentliche Aufnahme im „Sweet Spot“, also mit der schärfsten Blende bei 16mm. Das ist, wie oben gesagt, bei mir f10. Danach ergänze ich in der Nachbearbeitung den Sonnenstern.
Was ist die hyperfokale Distanz?
So jetzt haben wir die ideale Blende ermittelt. Aber worauf fokussieren wir jetzt und wie fokussieren wir. Am besten fokussiert ihr manuell. Ein Autofokus kann helfen, allerdings nur dann, wenn euer Objektiv keine Entfernungsskala hat. Es gibt für jede Blenden- und Brennweitenkombination einen Fokuspunkt, der euch die größtmögliche Schärfentiefe gibt. Hier findet ihr eine Tabelle dazu. Das ist die hyperfokale Distanz. Entweder stellt ihr diesen Wert direkt am Objektiv ein, oder ihr fokussiert via Autofokus auf einen Punkt in etwa dieser Entfernung.
Welchen Einfluss hat die Verschlusszeit?
Jetzt haben wir eine Blende und einen Fokuspunkt. Welche Verschlusszeit nimmt man am besten? Das kommt darauf an, was ihr mit dem Foto erreichen wollt. Wie im Grundlagenteil beschrieben, hat die Verschlusszeit Auswirkungen darauf, wie sich bewegende Dinge (Wolken, Wasser, Menschen etc.) dargestellt werden. Ihr könnt eure Verschlusszeit, da wir die Blende in etwa festgelegt haben, nicht mehr völlig frei wählen. Über die ISO habt ihr aber Möglichkeiten einzugreifen.
Warum ist es sinnvoll meine ISO im Auge zu behalten?
Allerdings erhöht die ISO Empfindlichkeit auch das Rauschen im Bild. Im Prinzip schickt eure Kamera bei höherer ISO einfach mehr Strom durch euren Bildsensor. Die eingehenden Signale werden verstärkt und mit ihnen auch die Signalfehler. Das wirkt sich auf dem Foto durch Farbrauschen aus. Ihr verliert Details. Ich empfehle euch deshalb immer mit der niedrigsten ISO Empfindlichkeit zu fotografieren. Das wird teilweise längere Belichtungen erfordern. Spätestens jetzt werdet ihr euch freuen, ein Stativ dabei zu haben.
Was ist ein Histogramm?
So nun seit ihr bereit, euer Foto zu schießen. Glücklicherweise haben wir mit einer digitalen Kamera immer die Möglichkeit das Foto gleich nach der Aufnahme anzuschauen. Leider (oder zum Glück) sind die Displays auf Digitalkameras aber keine Großbildleinwände. Man sieht also nicht auf Anhieb, ob das Foto bis ins letzte Detail so geworden ist, wie man es wollte. Hier hilft das Histogramm weiter. Das Histogramm zeigt die Helligkeitsverteilung der Farbkanäle im Bild an. Dabei liegen die dunklen Bereiche am linken Rand, die hellen Bereiche am rechten Rand. Das Histogrammm zeigt also, ob ein Bild kontrastreich ist (Foto). Das Histogramm zeigt auch, ob ein Bild kontrastarm ist (Foto). Wichtiger für die Landschaftsfotografie ist aber, dass ein Histogramm zeigt, ob wir in hellen und dunklen Bereichen Informationen verloren haben. Sprich, ob unsere Belichtung korrekt war (Foto). Aber Achtung: Dein Histogramm kann dir nie sagen, ob dein Foto gut ist oder nicht.
Der nächste Schritt in der Landschaftsfotografie
Warum muss man gute Landschaftsfotos planen? (Zeit/Ort/Standpunkt)
Ein tolles Foto entsteht durch die Kombination verschiedener Aspekte. Im Endeffekt müssen alle Teilbereiche (Licht, Farben, Wetter, Komposition, Aufnahme) sich perfekt ergänzen. Es ist also klar, dass man ein tolles Landschaftsfoto selten per Zufall schießen kann. Ich gehe immer folgendermaßen vor:
Ich recherchiere im Internet nach Fotos zu meinem nächsten Reiseziel. Sehr nützlich ist hier flickr und die Bildersuche auf google. Dadurch bekomme ich schon mal einen groben Überblick über die einschlägigen Fotospots und Zeiten, an denen man tolle Fotos schießen kann. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bahn der Sonne. Apps wie SunSurveilleor hefen dabei, den Stand der Sonne an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit vorherzusagen. Dadurch weiß ich, wann und wo ich spätestens vor Ort sein sollte. Ich plane immer eine Stunde Zeit ein, um meine Kamera in Position zu bringen und die beste Komposition und das beste Licht für das Bild zu finden.
Welchen Einfluss hat Licht in der Landschaftsfotografie?
Licht ist der wichtigste Bestandteil eines Fotos. Das Licht lässt ein und dieselbe Szene vollkommen unterschiedlich wirken. (Fotos). Licht kann unterschiedliche Eigenschaften haben (Tabelle). Morgens ist das Licht warm und weich. Zur Mittagszeit eher kühl und hart. Abends hat das Licht viele Rotanteile und wirkt golden und sanft. Für die Landschaftsfotografie ist das Licht am Morgen oder Abend ideal. Auch die blaue Stunde, die Stunde nach Sonnenuntergang kann tolle Farben in den Himmel zaubern. Das hat zur Folge, dass Landschaftsfotografen oft zu unschönen Zeiten aufstehen müssen, um tolles Licht zu haben. Aber ein Foto entschädigt für vieles.
Welchen Einfluss haben Farben in der Landschaftsfotografie?
Mit Farben können verschiedene Stimmungen transportiert werden. Kontrastfarben ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Es ist immer sinnvoll auf klare Farben im Bild zu achten. Ein blauer Himmel bildet z.B. einen Kontrast zur einer gelblichen Steppe.
Diese beiden Farben dominieren das Bild. Dadurch wirkt es klar und geordnet. Man sollte bei der Komposition des Bildes niemals die Wirkung der Farben vernachlässigen. Ein Tipp: lasst euch nicht allein von anderen Landschaftsfotografen beeinflussen. Schaut euch die alten Meister der Landschaftsmalerei an. Diese Leute wussten was sie tun. Man kann in ihren Werken eine Menge über Farblehre, Blickführung und Komposition lernen – Z.B. Thomas Cole oder Albert Bierstadt und natürlich Caspar David Friedrich.
Was ist eine Belichtungsreihe?
Eine Szene hat einen bestimmten dynamischen Umfang. Ein klassisches Beispiel für einen geringen dynamischen Umfang wäre ein Bild von einer Grauen Katze auf der Chouch. Das entscheidende hierbei ist der Unterschied zwischen den hellsten und den dunkelsten Bereichen im Bild. Im genannten Beispiel liegen diese nicht zu weit auseinander. Anders sieht das aus, wenn man auf einem Berg steht und in den Sonnenuntergang fotografiert. Der dynamische Umfang sprengt die Kapazitäten aller heutigen Kamerasensoren. Daran sieht man, was für ein Wunderwerk das menschliche Auge ist. Man wird es auf dem Foto nicht schaffen, alle dunklen Bereiche ausreichend zu belichten, ohne die hellen Bereiche überzubelichten Die Lösung heißt Belichtungsreihe. Man nimmt dazu mehrere Aufnahmen der gleichen Szene auf. Jede Aufnahme mit einer anderen Belichtung. Dabei mache ich meistens mindestens drei Aufnahmen. Eine „korrekt“ Belichtete Aufnahme mit Mehrfeldmessung. Eine überbelichtete und eine unterbelichtete. Dabei orientiere ich mich am Histogramm. Ich achte darauf, dass ich jeweils genügend Platz in den dunklen und hellen Bereichen lasse. Ein gutes Hilfsmittel ist die Funktion, sich im Liveview der Kamera das Histogramm anzeigen zu lassen. Diese drei Belichtungen enthalten im Idealfall alle Informationen der Szene. Jetzt müssen Sie in der Nachbearbeitung (Link) noch überblendet werden. Mehr dazu findet ihr hier.
Was ist die ETTR Technik?
Mit ETTR ist “Expose to the right” also nach rechts belichten gemeint, entwickelt von dem Fotografen Michael Reichmann. Der Begriff bezieht sich auf die Ausrichtung des Histogramms. Doch fangen wir von vorne an. Viele Kameras neigen bei Mehrfeldmessung dazu, helle Bereiche so gut wie es geht nicht überzubelichten. Dadurch neigen viele Kameras – auch meine Canon 70D – dazu, Fotos leicht unterzubelichten. Fotografiert man im JPEG Format, bekommt man so kontrastreichere Fotos mit mehr Zeichnung in den Lichtern. Sobald man aber im RAW Format fotografiert und die Fotos in Lightroom entwickelt, möchte man so viele Details wie möglich mit einer Aufnahme einfangen. Kamerasensoren registrieren – pauschal gesagt – in hellen Bereichen viel mehr Details als in dunklen Bereichen. Daraus folgt leider, dass man viele Details verliert, wenn man den Belichtungsspielraum des Sensors nicht optimal ausnutzt. Das fällt, dank der guten internen Bearbeitung moderner Kameras bei JPEGS zwar kaum auf, bei der Entwicklung von RAW-Dateien aber eben schon. Wird das Foto jetzt von der Belichtungsautomatik leicht unterbelichtet, kann man die dunklen Bereiche später in der Nachbearbeitung schlechter aufhellen (das Rauschen nimmt zu) als helle Bereiche abdunkeln. Was tut man also? Man versucht die Belichtung so zu erhöhen, dass das Histogramm möglichst nah an den rechten Rand heranreicht, ohne die hellen Bereiche ausbrennen zu lassen (Blinkies aktivieren). Danach reduziert man die Belichtung in der Nachbearbeitung beliebig. Somit hat man seinen Kamerasensor optimal ausgenutzt.
Warum haben gute Landschaftsfotos eine „Komposition“?
Der Unterschied zwischen einem Schnappschuss und einem guten Landschaftsfoto ist die Komposition. Drückt man einfach ab ohne viel nachzudenken, kann man einen guten Schnappschuss machen. Für ein gutes Landschaftsfoto sollte man sich aber mehr Gedanken machen. Einen guten Einstieg in das Thema Komposition bieten die Bilder der alten Meister der Landschaftsmalerei. Mein Favorit ist Carl Spitzweg – ein Meister der Blickführung. Im Endeffekt gibt es einige Regeln, die man verinnerlichen sollte. Die Drittel-Regel ist die einfachste. Man unterteilt das Foto in 3 horizontale und 3 vertikale Bereiche. Wichtige Elemente werden entlang der Ebenen oder Schnittpunkte platziert. Darüber hinaus hat ein Landschaftsfoto drei Tiefenebenen: Den Vordergrund, den Mittelgrund und den Hintergrund. Idealerweise sollte jede Tiefenebene den Betrachter etwas Ansprechendes bieten. Wie wird der Betrachter nun durch das Bild geführt? Durch Blickführung. Dies kann anhand von Führungslinien oder mit Hilfe von Helligkeits- oder Farbverläufen geschehen. Da dieses Thema sehr umfassend ist, werde ich bald einen eigenen Artikel dazu schreiben.
Was ist ein HDR Bild?
HDR steht für „High Dynamic Range“. Im Endeffekt sprengen die Helligkeitsunterschiede mancher Szenen die Leistungsfähigkeit der heutigen Kamerasensoren. Deshalb werden mehrere Belichtungen derselben Szene per Nachbearbeitung übereinandergelegt. Dabei entsteht ein HDR Bild. Dieses Bild enthält alle Informationen in den dunklen und Hellen Bildbereichen. Oft wird der HDR Stil aus meiner Sicht übertrieben und die Bilder sehen sehr künstlich aus. Ich mag einen natürlich wirkenden HDR Stil, dem man nicht sofort ansieht, dass viel nachbearbeitet wurde.
Ich hoffe euch hat dieser Artikel weitergeholfen.
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Ich arbeite gerne mit euch zusammen, am besten schreibt ihr mir einfach über das Kontaktformular.
Viele Grüße
Philipp